Landkreis Emsland alarmiert Einsatzkräfte über öffentliches Mobilfunknetz

So nutzt der Landkreis Emsland die öffentlichen Mobilfunknetze zur Alarmierung seiner Einsatzkräfte.

Der Anwenderbericht ist zuerst in einem Artikel der Crisis Prevention erschienen.

Die Case-Study im Überblick

KundeLandkreis Emsland
BrancheBehörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS)
ZielSchnelle und sichere Erreichbarkeit von Rettungskräften
LösungPrimäralarmierung mit GroupAlarm und M2M-Pager
VorteileBidirektionale Kommunikation, durchgängige Verschlüsselung, Redundanzen in der Erreichbarkeit, sehr hohe Ausfallsicherheit, zukunftsoffene Technologie

„Die Interimslösung hat sich überdurchschnittlich in der Praxis bewährt und alle Erwartungen hinsichtlich einer sicheren und schnellen Erreichbarkeit erfüllt.“ (Marc-André Burgdorf, Landrat LK Emsland)

Dies- und jenseits der Grenze zur Primäralarmierung

Der Landkreis Emsland in Niedersachsen gehört mit seinen 2.882 km² Fläche zu den größten Landkreisen der Bundesrepublik Deutschland. Es ist für den Landkreis eine besondere Herausforderung, eine flächendeckende und maximal zuverlässige Alarmierung von Rettungskräften zu gewährleisten. Nachdem die viele Jahre eingesetzte Alarmtechnik über das analoge Gleichwellennetz des Landkreises Emsland „in die Jahre“ gekommen war, entschieden sich die Verantwortlichen 2013, neue technische Möglichkeiten zur Alarmierung der Feuerwehren und des Rettungsdienstes zu suchen. Üblicherweise werden analoge Alarmierungssysteme durch digitale, sogenannte „POCSAG-Alarmierungssysteme“ ersetzt. Für den Landkreis Emsland kam der Umstieg auf diese Technologie aufgrund seiner Größe und Beschaffenheit mit einer mehr als 60 Kilometer langen Grenze zu den Niederlanden nicht infrage. Deshalb hat der Landkreis Emsland nach alternativen Lösungen gesucht, die nicht zwingend den Aufbau einer zusätzlichen Infrastruktur neben den vielen anderen Netzstrukturen voraussetzen.

Mobilfunktechnologie als Alternative zu POCSAC

„Als alternative Technologie zum POCSAG-Standard war uns eine GSM-basierte 2-Wege-Technik (GSM-Pager-Technologie) bekannt, die im Emsland bereits im Jahre 2010 erprobt wurde“, berichtet Landrat Marc-André Burgdorf. „Aufgrund von Alarmierungsproblemen in Teilbereichen des Landkreises im Jahre 2014 hatten wir uns kurzerhand entschlossen, dieses GSM-basierte Pager-System für einige Feuerwehren und im Rettungsdienst im Echtbetrieb als Interimslösung erneut zu testen. Die interimsweise eingesetzte GSM-Pager-Technologie hat sich in der Folgezeit als überdurchschnittlich praxistauglich bewährt und alle Erwartungen hinsichtlich einer sicheren und schnellen Erreichbarkeit erfüllt“, so Burgdorf.

Mehrjährige Testphase

Nach einem dreijährigen Feldtest entschied sich der Landkreis im Herbst 2017 komplett für die neue Alarmierungstechnologie. „Für uns war für die Beschaffungsentscheidung essenziell, die Helfer schnell und sicher zu erreichen und zudem eine sofortige Rückmeldung an die alarmierende Leitstelle zu haben, also eine bidirektionale Kommunikation. Insofern wurden in der Nutzung der GSM-Pager-Technologie deutliche Vorteile gegenüber den POCSAG-Technologien gesehen“, fährt der Landrat fort. Mit dieser Entscheidung ist der Landkreis Emsland die erste große Behörde in Deutschland, die sich komplett gegen die digitale Alarmierung mit z.B. POCSAG und für die Nutzung der vorhandenen öffentlichen Mobilfunknetze zur Alarmierung entschieden hat.

Echtbetrieb seit September 2018

Das Alarmierungssystem bestehend aus GroupAlarm und einem leistungsstarken M2M-Pager ist seit September 2018 aktiv. Darin sind alle Freiwilligen Feuerwehren im Emsland sowie das Einsatzpersonal des Rettungsdienstes auf Basis der Alarm- und Ausrückeordnungen organisiert. Das System aus webbasiertem Alarmserver und Digitalpager auf GSM-Basis garantiert eine durchgängige Verschlüsselung, Redundanzen in der Erreichbarkeit sowie sehr hohe Ausfallsicherheit durch Nutzung sämtlicher verfügbarer Mobilfunknetze im In- und Ausland. Neben der Primäralarmierung mittels digitalem Pager können als Sekundäralarmierung andere Alarmierungskanäle wie SMS oder Telefon genutzt werden. „Unter Abwägung aller zu berücksichtigenden Sicherheitsbelange ist der Landkreis Emsland überzeugt, mit dem Alarmierungssystem GroupAlarm und dem M2M-Pager über eine intelligente, zukunftsoffene Technologie zu verfügen, die eine schnelle und sichere Alarmierung der emsländischen Einsatzkräfte gewährleistet, darüber hinaus die Nutzung unterschiedlicher Web-Applikationen ermöglicht“, schließt Landrat Marc-André Burgdorf sein Fazit.

Alarmierung über Mobilfunknetze mit GroupAlarm!

Noémi Fenyves | Content Marketing
Titelbild lizenziert durch: Landkreis Emsland