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Gezielt alarmieren statt alle
Wenn in der Feuerwehr-Einsatzzentrale ein Brand gemeldet wird, muss es schnell gehen. In den meisten Fällen werden heute bestimmte Personengruppen nach festgelegten Listen alarmiert. Das heißt, dass jeder, der erreichbar und einsatzfähig ist, alarmiert wird. Und zwar so lange, bis die benötigte Zahl an Einsatzkräften ihre Teilnahme bestätigt hat.
So oder so ähnlich läuft ein typisches Alarmierungsszenario nach dem „Gießkannenprinzip“ ab.
Leider ist diese Vorgehensweise oft sehr ineffizient. Weil sie zu lange dauert und weil gerade im ehrenamtlichen Bereich mittlerweile nicht immer genügend Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. Tendenz nach unten hin steigend. Daher werden viel zu oft die falschen, oder zu viele Kompetenzen alarmiert, die dann im Einsatz nicht gebraucht werden und wieder fahren müssen.
Bei den über 41.000 Feuerwehren in Deutschland (Stand: 2016), die nahezu 95 Prozent aus ehrenamtlichen Helfern bestehen, ist diese Situation bekannt.
Und die kann auf Dauer Motivation kosten.
In diesem Artikel möchten wir Ihnen daher zeigen, wie Sie mit GroupAlarm gezielt alarmieren, um solche Probleme zu minimieren bzw. ganz zu vermeiden. Dazu schauen wir uns zuerst das Alarmierungsprinzip von GroupAlarm an und widmen uns anschließend dem Thema der Alarm- und Ausrückeordnung.
Personaleinsatzplanung nach Qualifikation statt Person
Genau das macht GroupAlarm. Die webbasierte Alarmierungs- und Kommunikationsplattform übernimmt die Personaleinsatzplanung nicht mehr nach sonst üblichen Listen und Gruppen von Personen, sondern nach Merkmalen. Damit bekommen Sie genau die Einsatzkräfte, die die für den Einsatz passenden Fähigkeiten besitzen. Der Vorteil für Sie ist, dass Sie nicht mehr auf spezielle Personen angewiesen sind und viel flexibler agieren können.
Herausforderung der Feuerwehr: Umfangreiche AAOs
Innerhalb der Feuerwehr legt bekanntermaßen die Alarm- und Ausrückeordnung, kurz AAO, fest, bei welchem Einsatzstichwort welche Fahrzeuge zu besetzen sind und wie viele Kräfte alarmiert werden. Je komplexer die Alarm- und Ausrückeordnung ist, desto schwieriger ist eine optimale Reaktion. GroupAlarm bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre komplette AAO – bestehend aus Alarmstichworten, Alarmstufen und den daraus folgenden Alarmreaktionen – abzubilden. Unabhängig davon, wie umfangreich sie ist.
Wie bilde ich meine AAO mit GroupAlarm ab?
Um diese Frage einmal von der Pieke auf zu beantworten, haben wir uns eine kleine Beispiel-Feuerwehr mit einer minimalen Alarm- und Ausrückeordnung ausgedacht und arbeiten die nachfolgenden Schritte der Reihe nach ab. Das ist übrigens auch die leichteste Art und Weise, seinen GroupAlarm Account mit Leben zu füllen:
- Labels anlegen
- Teilnehmer einladen
- Einheiten definieren
- Szenarien festlegen
Los geht´s!
Schritt 1: Legen Sie Ihre ersten Labels an!
Wir können es nicht oft genug betonen: Das Herzstück von GroupAlarm sind die Labels. Ein Label dient der Beschreibung einer benötigten Qualifikation bzw. Funktion im Alarm. Mögliche zielgerichtete Labels innerhalb der Feuerwehr sind z.B. Gruppenführer (GF), Maschinist (MA), Atemschutzgeräteträger (AGT) oder Truppführer mit Atemschutzgeräteträgernachweis (TF-AGT). Um nur einige zu nennen.
Für unsere Beispiel-Feuerwehr ergibt das folgendes Bild:
Wie Sie sehen, kann ein Label auf Wunsch auch eine logische Gruppe abbilden, womit Sie etwas ungenauer alarmieren können, wie z.B. eine kleine Pagerschleife, in unserem Beispiel die ‘Schleife klein’.
Schritt 2: Laden Sie jetzt die gewünschten Teilnehmer ein!
Da hinter einem Feuerwehr-Einsatz immer noch echte Menschen stecken, brauchen Sie für Ihre benötigten Qualifikationen bzw. Labels natürlich Teilnehmer. Diese laden Sie zunächst in Ihre Organisation ein. Nachdem die Teilnehmer Ihre Einladung bestätigt haben, ist es erforderlich, die Erreichbarkeiten wie App, SMS, Anruf oder E-Mail einzustellen. Erst wenn dieser Punkt erledigt ist, können Sie die Teilnehmer alarmieren.
Um Ihre Teilnehmer mit den entsprechenden Qualifikationen zu verbinden, ordnen Sie jedem Einzelnen die passenden Labels zu. In unserer Beispiel-Feuerwehr sieht das so aus:
In der Zuordnungsmatrix können Sie also genau überblicken, welcher Teilnehmer welche Qualifikation besitzt. Übrigens kann jeder Teilnehmer beliebig viele Labels erhalten.
Schritt 3: Definieren Sie nun Ihre Einheiten!
Je nach Einsatz brauchen Sie unterschiedliche Materialien, Ausrüstungen etc. Mithilfe der sogenannten Einheiten können Sie ganze Fahrzeuge, Teams oder Gruppen in GroupAlarm abbilden. Diese wiederum setzen sich aus den vorher definierten Labels inklusive der gewünschten Personalstärke zusammen.
Wenn Sie für bestimmte Einsätze z.B. ein Hilfeleistungslöschfahrzeug mit hydraulischem Rettungssatz (HLF-20) brauchen, legen Sie dieses als Einheit an und definieren gleichzeitig, wie das Fahrzeug ausgestattet sein soll. Also, welche Qualifikationen innerhalb dieses Fahrzeugs gebraucht werden. In unserer Beispiel-Feuerwehr besteht das Fahrzeug aus den Labels:
- 1 Maschinist (MA)
- 1 Gruppenführer (GF)
- 2 Truppführer mit (gültigem) Atemschutzgeräteträgernachweis (TF-AGT)
- 1 Truppführer (TF)
- 2 Truppmann/Truppfrau mit (gültigem) Atemschutzgeräteträgernachweis (TM-AGT)
- 3 Truppmann/Truppfrau (TM)
Am Ende haben wir also eine ganze Reihe von Einheiten, mit denen sich bereits einige Feuerwehr-Einsätze bewältigen lassen:
Um möglichst gezielt zu alarmieren, ist es sinnvoll immer die kleinste mögliche Einheit innerhalb Ihrer Feuerwehr zu definieren.
Schritt 4: Legen Sie Ihre Szenarien fest!
Im letzten Schritt geht es um mögliche Einsatz-Szenarien, also die eigentlichen Ereignisse, wie Brandeinsätze, Wasserschäden, Verkehrsunfälle oder Ähnliches. Alles, was in der Praxis passieren kann, legen Sie innerhalb dieser Szenarien fest und ordnen ihnen die vorher festgelegten Einheiten gemäß Ihrer AAO zu.
Für ein mittelgroßes Feuer unserer Beispiel-Feuerwehr, gekennzeichnet als ‘Mittelfeuer A SOS’, haben wir folgende Einheiten zur Einsatzbewältigung festgelegt:
- Mannschaftstransportfahrzeug (MTF)
- Hilfeleistungslöschfahrzeug mit hydraulischem Rettungssatz (HLF-20)
- Drehleiter mit Korb, 23m Ausrichthöhe bei 12m Abstand vom zu begehenden Objekt (DLK 23-12)
- Hilfeleistungslöschfahrzeug mit Wassertank, 800l, S-Rohr zum Schnellangriff (HLF-10)
Sobald alle Szenarien feststehen, sieht das Ganze dann so aus:
Um auch im Nachhinein nachzuvollziehen, wie Ihr Szenario aufgebaut ist, können Sie jederzeit eine Vorschau der Szenarien abrufen.
Fertig eingerichtet: Was nun?
Wenn Sie mit allen vier Schritten durch sind und Ihre AAO abgebildet haben, erfüllen Sie alle Voraussetzungen für eine gezielte Alarmierung. Bei einem Ereignis lösen Sie einfach ein vorgefertigtes Szenario aus und GroupAlarm liefert Ihnen automatisch und in Sekundenschnelle alle Qualifikationen, Fahrzeuge, Materialien etc., die Sie für den Einsatz brauchen.
Haben wir es bei unserer Beispiel-Feuerwehr etwa mit einem kleinen Feuer in einer Bäckerei in der Innenstadt zu tun, lösen wir hierfür das für solche Ereignisse vorbereitete Szenario „Kleinfeuer A“ aus:
Fassen wir noch einmal kurz zusammen
Bei Feuerwehr-Einsätzen kommt es darauf an, die Einsatzkräfte schnell und zielgerichtet zu erreichen. Schnell, weil es um Menschenleben, die Einhaltung von Hilfsfristen etc. geht. Zielgerichtet, weil Sie im Sinne einer verbesserten Personaleinsatzplanung nicht immer alle alarmieren möchten.
GroupAlarm bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre komplette Alarm- und Ausrückeordnung abzubilden. Haben Sie in Ihrem GroupAlarm Account alle benötigten Labels angelegt, Teilnehmer eingeladen, Einheiten definiert und Szenarien festgelegt, können Sie direkt mit der gezielten Alarmierung starten.